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#1
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Hallo zusammen!
In Crivitz fand ich 1683 folgenden (gut lesbaren) Eintrag: Den 12 Aprilis ist Herr Hinricus Barthold, senior alhir gestorben und soll den 10 Maij - begraben werden. Aus welchem Grund hat man den Mann so lange nicht bestattet? Hat man seinen Tod nicht gleich entdeckt? Kann ich mir kaum vorstellen, denn Herr Barthold wird doch irgendwelche sozialen Kontakte gehabt haben. Haben ihn Angehörige, Freunde, Geschäftspartner, Angestellte etc. nicht vermisst? Was für eine Erklärung wäre denkbar? Über etwas Außergewöhnliches hätte der Pastor doch sicherlich ein paar Worte verloren. Viele Grüße consanguineus |
#2
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![]() und soll den 10 Maij - begraben werden
Allein die Formulierung klingt seltsam. Zudem stört mich der Viertelgeviertstrich. |
#3
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![]() Was geht Dir durch den Kopf, Horst? Soll Herr Barthold, nachdem sein Leichnam offenbar vier Wochen lang der Verwesung ausgesetzt war, vielleicht anderswo begraben werden?
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#4
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![]() Es ist etwas ins blaue geraten, aber die 1680er Jahre waren der Höhepunkt der kleinen Eiszeit. Im Winter 1683/84 war beispielsweise die Themse für fast 2 Monate zugefroren. Evtl. gab es in dem Jahr auch im Frühling noch starken Frost, der die Beerdigung erschwert hat ... oder es gab einen "Rückstau" an Beerdigungen.
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#5
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![]() vielleicht die pest.
alternativ eine andere seuche. wenn niemand mehr da war, die toten unter den damals üblichen vorsichtsmaßnahmen zu begraben bzw. die geforderten segnungen zu leisten. nur 400 km entfernt, in erfurt, starb die hälfte der bevölkerung in dem jahr an der pest. er soll begraben werden ist ein befehlston, der bei einer seuche logisch erscheint. sieh nach, welcher pfarrer vorher - etwa bis zum todestag des mannes - das kirchenbuch schrieb und welcher nachher. Geändert von sternap (17.12.2021 um 20:54 Uhr) |
#6
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![]() Einen erkennbaren Pfarrerwechsel gibt es nicht. Tatsächlich aber sterben in Crivitz weit mehr als doppelt soviel Menschen wie in anderen Jahren. Seltsamerweise finden etwa zwischen dem 13. und 18. April 1683 Beerdigungen statt, weswegen man davon ausgehen darf, daß der Boden nicht oder nicht in besonderem Maße gefroren war. Man hätte Herrn Barthold also ganz normal besetzen können. Daß man es nicht tat, muß einen besonderen Grund haben.
Geändert von consanguineus (17.12.2021 um 21:22 Uhr) |
#7
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![]() Hallo
da gibt es doch viele Seen in der Umgebung. Wenn er nun am 12. April ersoffen war, und der Leichnam nach 4 Wochen wieder auftauchte? (dank der Fäulnisgase, die ihm Auftrieb gaben) |
#8
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![]() Hallo Anna Sara,
wäre ein solches nicht alltägliches Ereignis es nicht wert, im Kirchenbuch erwähnt zu werden, zumal bei einem einigermaßen prominenten Bürger? Der Crivitzer Pastor war in jenen Jahren einigermaßen auskunftsfreudig. Oder sparte man sich einen Kommentar gerade wegen Bartholds Stand? Viele Grüße consanguineus |
#9
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![]() vielleicht hatte er einen weit entfernt wohnenden Verwandten, der von höherem Status war, eine weite Anreise hatte und den die Bürger von Crivitz nicht verärgern/nicht auf seine ehrenwerte Anwesenheit verzichten wollten?
Nach dem Prinzip: Sein Bruder ist ein Ratsherr von Wismar, ein Gönner der kleinen Stadt Crivitz, der muss dabei sein, deshalb nutzt man die kühle Witterung und vllt den örtlichen Eiskeller, die Leiche aufzubewahren? ok, sehr viel Phantasie ![]() |
#10
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![]() schaue grob, ob bei ihm mehr worte stehen oder sonstwas, was vermuten ließe, dass die anderen schnell in einer pestgrube verscharrt worden wären und er vielleicht ordentlicher oder feierlicher begraben.
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